Sonntag, 9. März 2008

Review Pt. 2 - Grand Canal, Monday Night Madness etc.

Dann werde ich nun mal mit dem Aufarbeiten der Vergangenheit weitermachen.

Und den Anfang macht der letzte Sonntag (02. März). Nachdem der Samstag ja etwas früher als gewöhnlich zu ende war, hab ich mir für den Tag dann mal vorgenommen Ecken von Dublin zu erkunden die ich noch überhaupt nicht kenne.
Eigentlich
wollte ich ja nach Howth raus um den Cliff Walk zu machen, da ich aber nicht zu spät zurück kommen wollte, um noch was zu lernen und weil wir ins Kino wollten hab ich mich dann umentschieden.
Also startete mein heutiger "Spaziergang" direkt vor der Haustür, denn ich wollte den Grand Canal entlang bis zu den Docklands.

Also startete ich an der Robert Emmet Bridge, von der man auch einen guten Blick auf das GCD hat. Das Wetter an diesem Tag war wunderbar. Strahlender Sonnenschein, weswegen ich dann trotz Winters nur im Pulli losgezogen bin (Jacke natürlich in der Tasche dabei), ob die Idee so gut war, mit Blick auf meinen noch nicht ganz überstandenen Schnupfen, sei mal in den Raum gestellt.


Die erste Station war dann an der nächsten Brücke, der Portobello Bridge, wo auch das gleichnamige College steht, ebenso wie das GCD eine Partnerhochschule der EUFH in Dublin.

Man kann dem Grand Canal bis zum Ende auf einem begrünten und mit Bäumen gesäumten Uferweg folgen. So hat man die ganze Zeit eher das Gefühl durch eine Art Park zu gehen. Teilweise ist der Weg auch durch eine Mauer von der Straße abgetrennt, so dass man von den Autos nicht viel mitbekommt und es relativ ruhig ist. Ab und zu kommen einem dann noch andere Sonntagsausflügler oder Sportler entgegen.

Alle paar hundert Meter wird der Kanal von Brücken überspannt, an denen dann wieder
um auch immer Schleusentore zu finden sind.
Hier lässt sich dann aber auch immer schön der negative Teil des Kanals erkennen...er ist ziemlich zugemüllt, und an den Schleusentoren lässt sich das sehr gut erkennen, da
dort alles hängenbleibt. Daher kann ich mir auch nicht vorstellen, dass jemand auf die Idee kommen könnte, dort zu schwimmen, was einem immer wieder durch Schilder verboten wird.
Es ist auf jedenfall eine sehr nette Gegend und da zu wohnen ist mit Sicherheit auch nicht schlecht.

Kurz vor den Docks hörte dann allerdings der Weg entlang des Kanals auf, denn von
da an war er bis zur Mündung in die Docks eingezäunt. Dies liegt daran, dass hier das "neue" und "moderne" Dublin beginnt, wie ich es jetzt mal nenne. Moderne Bürogebäude, Firmensitze und "Hochhäuser". Die stehen hier neben den alten, historischen Lagergebäuden. Man kann es wohl in etwa mit dem Düsseldorfer Medienhafen vergleichen (auch wenn ich noch nie wirklich da war). Hier werden nach und nach die alten heruntergekommenen Docklands auf vordermann gebracht und modernisiert. Ein Großteil ist, wie erwähnt, schon neu entstanden. So lassen sich hier große Glasgebäude und Plätze mit Cafés finden. Vor allem um das große Grand Canal Dock wird noch kräftig gebaut. Allen voran soll/wird hier der U2 Tower entstehen, das zukünftig höchste Gebäude Dublins. Die Pläne dafür stehen wohl schon seit 2002, aber nach langem hin und her und rechtlichen Querelen, wurde dieses Jahr erst mit den Bauarbeitenb begonnen. 2010 soll er dann fertig sein. Man ist gespannt.
Unverhofft stand ich dann auch plötzlich vor einer Mauer, die über und über mit U2 Schriftzügen und Liebesbekundungen an Bono bedeckt war. Wie ich dann rausgefunden habe
stand ich vor den Überresten (außer der Mauer um das Gelände und dem Tor steht da nix mehr) des ehemaligen Tonstudios von U2 am Hanover Quay. Wenn der Tower dann mal fertig ist, soll dort das neue Tonstudio reinkommen.

Da ich nun an der Liffey angekommen war, da der Canal hier in selbige mündet, ging es an ihr entlang zurück Richtung City Centre.
Nach einem Abstecher durch's Finanzzentrum (dass in gewisser weise auch noch zu den Docklands gehört, da es am Innerdock und dem George's Dock liegt) ging es dann langsam wieder zurück zum Campus.

Da es mittlweile doch schon wieder später geworden ist, als es geplant war, ist das mit dem lernen nichts mehr geworden. Zudem wurden auch die Kinopläne abgesagt und auf Montag verschoben. Daher gab es einen freien lazy Abend.

Montag ging es dann wie gewohnt mit den Vorlesungen weiter.
In Employee Relations konnte so wie immer (auch wenn wir es jede Woche neu erklärt bekommen) niemand wirklich die Funktionsweise des Labour Court erklären. Zumindest hat sich niemand gemeldet. Und ich muss zugeben, dass ich es mir auch nicht wirklich merken kann. Man muss aber die Ausdauer unserer Dozentin (Geraldine) bewundern, da sie immer ruhig und freundlich bleibt, dass könnte ich mir bei uns nicht so recht vorstellen.

Für den Abend hatten sich die Pläne dann wieder mal geändert. Statt Kino ging es zu Arthur's (die Campus Bar) zur Monday Night Madness.
Zuvor trafen wir uns alle bei Nicólas zum vorglühen mit Whiskey, Wodka etc., und alles nur vom feinsten. Ich glaube "billigen" Alkohol gibt's hier auch gar nicht wirklich.
Es war auf jedenfall eine lustige internationale Runde.
Während der ganzen Gespräche haben wie dann auch rausgefunden, dass Marc (der Kanadier) eine deutsche Freundin hat, die z.Zt. auf Mallorca(!!!) ist. Das interessante daran war allerdings, dass er plante an diesem WE nach Palma zu fliegen um ihr einen Heiratsantrag zu machen. Ich bin mal gespannt was daraus geworden ist. Wenn ich es richtig in Erinnerung hab, dann ist Marc übrigens 21 oder 22 Jahre alt, also schon recht jung für so nen Schritt. Wollen wir also hoffen, dass es klappt ;-)!
Natürlich gab es dann auch noch Party.
Aber was soll ich sagen, ich war mal wieder ziemlich enttäuscht von meinen (irischen) Kommilitonen. Denn wie auch beim ersten mal, war auf der Party doch recht wenig los. Ohne unsere Gruppe von Exchange Students, von ca. 12 Leuten, wäre der Raum wohl seeeeeehr leer gewesen. Wir hatten aber auch ohne viele Leute, massig Spaß. Möglicherweise lag es am Alkohol :-). Auf jedenfall haben wir die Party gerockt und ein paar nette Dancemoves hingelegt. Hierfür war vor allem die deutsch-französische Connection verantwortlich.
Wie gewohnt, sind wir dann auch wieder bis kurz vorm Rausschmiss geblieben. Wen interessiert da schon, dass am nächsten Tag um neun Vorlesung ist...

Ok...nächster Morgen Wecker geht und die große Frage: aufstehen oder rumdrehen? Ich hab mich dann trotz Müdigkeit für's aufstehen entschieden, obwohl es ja nur ein Tutorial war.
Naja, was soll ich sagen. Nach dem Tutorial, dachte ich mir dann "wärst du doch liegen geblieben. Denn eigentlich war es recht überflüssig, da wir zum x-ten mal die verschiedenen Formen von Marktversagen aufgelistet haben. Unverständlich ist mir daher auch warum es trotzdem Leute gibt (irgendwie der Großteil der Anwesenden, was allerdings nicht viel war), die es nicht mal geschafft haben, diese fünf Punkte aufzuzählen, ganz zu Schweigen von deren Auswirkungen oder Lösungen. Naja!

Mittwoch morgen ging es dann mit E-Business los und wir durften (mussten) an unserer Website arbeiten. Diese nimmt so langsam auch Gestalt und Farbe an.
Als ich in der Mittagspause nach in mein Apartment kam, war ich erstmal überrascht, dass alle(!) da waren, sogar Jack, den man meist erst nachts oder morgens früh antrifft. Der GRund dafür war, dass er an dem Abend ein Konzert hatte (er singt im Trinity College Choir. Was ich bis dahin nicht wusste) und uns dann "eingeladen" hat dahin zu kommen.
Das hatten wir natürlich auch alle vor.
Zuvor musste ich allerdings noch eine Vorlesung absolvieren und mich mit Nicólas treffen.
Da wir am Donnerstag unser Storyboard (Part 1 des Assignments) für die Website abgeben mussten und bisher nicht wirklich was hatten. Dies lag aber vor allem in der Änderung des Layouts im Vergleich zu den ersten Plänen. Also haben wir dann in ner guten Stunde, schnell ein Storyboard gezaubert.
Anschließend ging es dann auch los zum Trinity College, allerdings mit etwas Verzögerung, denn wir mussten noch auf die Frauen (bzw. nur auf Kristen) warten. Wie man das eben kennt ;-).
Da die Anderen unterwegs noch was Essen wollten, kamen wir um Punkt acht Uhr (Beginn des Konzert) an der Trinity Chapel, auf dem Campus des TCD an.
Die Trinity Chapel ist ganz nett. Komplettes Holz Interieur und man sitz senkrecht zum Altar und der anderen Seite gegenüber.

Das erste Lied das der Chor sang, war "Die sieben letzten Worte von Jesus am Kreuze". Das interessante daran war, dass sie das Lied auch auf deutsch gesungen haben. Und wenn man mal Englisch Natives deutsch singen hört, dann klingt das schon ganz lustig :-).

Alles in allem war das Konzert gut.
Im Anschluß haben wir uns dann aber auf den Weg zurück zum GCD gemacht und Jack nicht mehr Begleitet, da einige etwas krank waren und zudem am nächsten Tag früh raus mussten. Dennoch haben wir auf dem Heimweh einen Stop im Pub "The Long Hall" eingelegt. Was ich persönlich ganz interessant fand, weil dieser Pub, der erste irische Pub war, den ich vor meiner ersten Dublin Reise in einem Bildband gesehen hatte. Er ist innen ganz viktorianisch mit dunklem Holz ausgekleidet und besitzt an der Theke die typischen "Abtrennungen" zwischen Einzelne Bereichen. Auf jedenfall mal einen Besuch wert.

Der Rest des Abends war eigentlich recht ruhig, bis dann gegen zwölf mein Telefon (skype) klingelte und Pat aus NZ anrief.
Daraus entwickelte sich später dann eine skype Weltkonferenz, die aus Argentinien (Helena). Canada (Anne), Neuseeland Südinsel (Anne und Pat), sowie später noch Neuseeland Nordinsel (Jochen und im Hintergrund Andi) bestand. Man könnte auch einfach sagen, der ganz Haufen war wieder versammelt :-D. Echt ne super lustige Aktion und ein hoch auf skype!!!

Donnerstag war dann der Abgabetag für mein erstes (Teil-)Assignment. Hier gab es nur ein Problem. Und zwar hatten wir einen Teil des Assignment in einer Word-Datei, die wir ausdrucken wollten, nur wollten die Unidrucker partout nicts ausspucken. Also mussten wir (bzw. Nicólas) während der Vorlesung, noch schnell den Inhalt der Datei per Hand auf einen Zettel schreiben. Hat zum Glück auch geklappt. Das nächste unerwartete Problem war, dass wir ein offizieles GCD cover sheet brauchten, wovon wir natürlich auch nix wussten. Zum Glück gibt es ja nette Kommilitoninnen die für solche Fälle immer ein paar extra Kopien haben (an dieser Stelle ein dank die unbekannte :-)).
Nachdem wir dann noch in der Abgabenschlange warten mussten, war dann dieser erste Teil auch erledigt.

Freitag musste ich diesmal auch "früh" aufstehen, da ich eine Veranstaltung zum Harvard Referencing System hatte. Da ich das so noch nicht wirklich benutzen musste und es hier verlangt wird, bin ich dann auch dahin. Zuvor hatte ich schon erfahren, dass Sandra und alle anderen die Principles of Marketing zuvor hatten, nicht kommen werden, da Geraldine, dass schon mir ihnen gemacht hatte. Auf der Suche nach dem Raum, hab ich dann in einem kleinen Kursraum Eilis (meine Marketing Dozentin) getroffen und festgestellte, dass dies der richtige Raum war. Ich war der erste und wie ich kurz darauf feststellen musste auch der Einzige Kursteilnehmer. Es war aber ganz interessant.

Im Anschluß hab ich dann mal was ganz verrücktes gemacht!!! Ich hab mich in die Library gesetzt und gelesen, da ich mich mal langsam auf die Assignments vorbereiten und den Lesestoff für Employee Relations aufholen musste. Mein Gedanke hierbei war eigentlich, dass ich hier ruhe habe. Aber Pustekuchen. Entweder liefen immer Leute hin und her, oder jemand war am Husten, dann klingelten Handys (was eigentlich total verboten ist), oder irgendein Chinese neben mir, baute seinen Laptop auf oder ab, was aber natürlich nicht ohne Geräusche oder den Versuch die Steckdose aus der Wand zu reißen funktionierte.
So hatte ich dann nach drei Stunden gute 30 Seiten gelesen. Zwischendrin wäre ich dann auch noch fast eingeschlafen.

Am Abend sollte es dann wieder in die Q-Bar gehen. Zuvor war aber ab sieben Hot Dog essen und vorglühen angesagt, demnach hab ich mich schon recht früh für den Abend fertig gemacht. Alles kein Problem, wenn dann nicht um zehn nach sechs plötzlich ein Ohrenbetäubendes Geräusch losgegangen wäre. Ach ja, man nennt es auch Feueralarm. Erstmal guckten wir uns alle etwas blöd an, ob er es denn wirklich ist, dann schnell was übergezogen und gemütlich die Treppe runter und raus zu den Versammlungsplätzen. Auf dem Weg kamen uns dann ein paar Mädels in Pyjame oder kurzer Hose entgegen. Draußen war es übrigens kalt und windig :-).
Irgendwann war der Alarm dann auch wieder aus, wer es schuld war, keine Ahnung, aber ein Probealarm war es wohl nicht, da nur unser Haus betroffen war.
Durch diesen Zwischenfall ging es dann auch erst was später zu den anderen nach Rialto.
Auf dem Weg zur Q-Bar, durfte ich meinem Vater dann noch (nicht mehr ganz nüchtern) über's Handy, bei der Reservierung und Planung des Dublin Besuchs helfen.
Damit war dann auch endlich klar, dass ich über Ostern meinen ersten Besuch in Person meines Vaters und Bruders bekomme. Jippieh!

Die Q-Bar war wieder ganz lustig wie letztes mal, allerdings nicht ganz so international, da Nicólas, sowie Pat und Ryan kurzfristig abgesagt hatten. Dafür haben wir dann die Bekanntschaft mit Cian, unserem (fast) ersten Iren gemacht. Er hat uns dann gleich auch noch Insider Ausgehtipps (mal was anderes als der "Touri" Temple Bar District) gegeben und "guten" günstigen Alkohol (Buckfast) empfohlen. Das werden wir dann alles beim nächsten mal ausprobieren :-).

Samstag war dann nicht mehr viel los. Abends sollte es zwar eigentlich nochmal in nen Pub gehen, dass hat sich aber dann auch kurzfristig geändert. War aber nicht so dramatisch. Daher konnte ich meine Kräfte sammeln um mich dann am Sonntag wieder auf Tour zu begeben.

To be continued...

So long!
Sláinte!