Um dann meinem guten Vorsatz treu zu bleiben, dass ich ab sofort wieder regelmäßiger schreiben werde, kommt nun das Wort zum Sonntag.
Nach den letzten "etwas" längeren Beiträgen, versuche ich mich diesmal auch etwas kürzer zu fassen ;-).
Gestern bin ich dann also auch mal wieder früher aufgestanden. Zehn Uhr an nem Sonntag, nenn ich schon ne Leistung. Der erste Weg führte dann zum Fenster. Blick nach draußen (die Wettervorhersage, hatte was von Regen gemeldet). Blauer Himmel! Wunderbar, also auf nach Howth. Endlich.
Schnell noch ins Bad und Frühstücken. Rucksack packen und raus.
Mein erster Weg führte mich in die Dawson St, wo ich eigentlich bei Hodge & Fidge noch eine Karte von der Region Dublin, inkl. Howth, besorgen wollte. Allerdings musste ich feststellen, dass die Sonntags erst um zwölf aufmachen, es waren aber erst halb zwölf. Also rüber auf die andere Straßenseite zu Waterstones. Die hatten zwar schon geöffnet, allerdings war genau die Karte die ich haben wollten ausverkauft.
Also ging es erstmal ohne weiter zur O'Connel St. Hier hatten aber auch noch alle Buchhandlungen geschlossen. Dann musste eben die Karte im Lonely Planet ausreichen und es ging weiter zur Connolly Station um den DART (Dublin Area Rapid Transit) nach Howth zu nehmen.
Natürlich hatte ich hier das Pech, dass mein Zug erst in ner halben Stunde kommt, also hieß es erstmal auf dem Bahnsteig frieren. Hier blickte ich dann mit etwas gemischten Gefühlen in Richtung Küste, wo sich die Wolken schön versammelten. So viel zum Thema "Blauer Himmel".
Mit dem DART war ich dann in gut 20 Minuten in Howth. Hier lag die erste Herausforderung darin vom Gleis runter zu kommen, da sich die komplette Menschenmenge aus dem Zug durch die enge Tür des Bahnhofsgebäudes zwängte und es somit einen Rückstau gab. Zum Glück gab es ja noch einen Weh außen herum ;-).
Außerhalb des Bahnhofsgebäudes hieß es dann der Wegbeschreibung aus dem Lonely Planet folgen und neben der Bushaltestelle den Berg hoch. Und just in dem Moment fing es natürlich an zu Regnen :-(. Sobald ich aber den ersten Anstieg überwunden hatte und den ersten freien Blick auf den Hafen von Howth hatte hörte es auch schon wieder auf und die Sonne zeigte sich :-).
Vorbei ging es nun an Häusern und ein kleines Wohngebiet und ich war erstaunt wie genau doch die Weg und Entfernungsangaben der Beschreibung waren. Auch wenn ich ab und zu nicht sicher war ob ich denn wirklich richtig war, so fand ich doch immer den richtigen Weg.
Als ich z.B. laut Plan einen Sportplatz passieren sollte, fand ich mich plötzlich vor einem mehr oder weniger senkrechten, grasbewachsen Anstieg wieder. Also bin ich da hoch. Und was erblicken meine Augen? Ein Rugbyfeld :-D. Zudem wurde ich hier oben direkt erstmal von einem schwarzen Hund angesprungen, der aber mehr spielen als mir irgendetwas böses wollte.
Weiter ging es von nun an zum ersten Zwischenstopp der Tour dem "Ben of Howth" (mit 171m, der höchste Punkt der Halbinsel). Hier angekommen, war ich erstmal etwas "enttäuscht", da der Gipfel doch schon ein wenig zugemüllt war. Zudem war die ehemalige "Sendestation" vollgesprayt. Als ich da oben ankam, fuhren zudem drei Autos voll mit dubliner(?) Jugendlich auf den Gipfel um sich dort zu betrinken (darauf ließen zumindest die Bierdosen bei dem ein oder anderen schließen) oder sonst was zu tun. Ich entschloß mich daher, nachdem ich einige Bilder von der Aussicht gemacht hatte, weiterzugehen zum nächsten Punkt dem Dun Hill.
Von hier hatte man auch eine grandiose Aussicht auf Dublin, Bray Head, die Wicklows etc. Leider war es Richtung Küste bewölkt und diesig, so dass man nicht ganz so viel erkennen konnte. Ich hab die Aussicht dann aber mal in einem Video festgehalten, dem man dann auch den Wind entnehmen kann der da oben blies.
Ich hatte von hier dann auch den Ausblick auf eine Tatsache, die mir nicht ganz so gefiel. Denn ziemlich genau vor mir, sah ich eine dunkel graue Wolkenfront die gerade mit dichten Regenfäden über Dublin hinwegzog. Und dem Wind nach zu urteilen der mir um die Nase wehte, kam diese genau auf mich zu. Geschätzte Ankunftszeit etwa eine halbe Stunde. Und wenn die mich erwischen sollte, wäre ich so ziemlich bis auf die Knochen nass. Also machte ich mich dann mal sofort wieder auf den Weg, denn ich hatte gerade mal ca. ein Viertel des Weges hinter mir.
Weiter ging es dann durch eine felsige Heidelandschaft, vorbei am Golfplatz Richtung Küste. Auf den Felsweg folgte ein "nobleres" Wohnviertel mit ein paar netten Lodges, ehe es dann durch ein altes Eisentor auf einen "Feldweg" ging. Hier wurde ich erstmal von dem Schild "Warning Dangerous Cliffs" begrüßt. Egal, deswegen war ich ja hier, also weiter.
Über eine irisch grüne Wiese, wo mir dann ein Anderer Wanderer entgegen kam, ging es dann Richtung Klippen. An dieser Stelle sei mal Stellvertretend für alle weiteren Iren die mir begegnet sind erwähnt, dass (zumindest wandernde) Iren super freundlich sind. Sie grüßen einen mit einem "Hey" oder "How are you?" und bedanken sich freundlich wenn man sie auf einem engen Weg vorbei lässt.
Außerdem hatte ich zu diesem Zeitpunkt strahlenden Sonnenschein und blauen Himmel (ab und zu gab's auch mal ne Wolke). Die erwartete Regenfront kam irgendwie nicht. Als ich dann endlich an den Cliffs war, konnte ich auch sehen warum. Denn die Wolken hatten sich scheinbar dazu entschlossen lieber an der Küste Richtung Süden zu ziehen und Bray etc. zu wässern (wie froh ich war, dass das nicht über mir geschah ist wohl am besten auf den Photos zu erkennen). Ein Blick nach Süden zeigte zu diesem Zeitpunkt nicht viel mehr als eine graue Wand. Nix von Bergen etc. zu sehen.
Also konnte ich mich beruhigt auf eine schöne Klippenwanderung freuen :-).
Diese war auch wirklich beeindruckend. Es ging mal hoch, so dass ich geschätzte dreißig, vierzig Meter über dem Meeresspiegel in die Tiefe gucken konnte, und an anderen Stellen ging es über kleine Strände. Und die ganze Zeit blieb es trocken, wenn auch ein starker und teilweise kalter Wind blies.
Eine weitere sehenswerte Zwischenstation war die Land-(Fels-)Zunge mit dem Baily Lighthouse (von diesem hab ich auch aus allen möglichen Perspektiven und Entfernungen Photos gemacht). Es war jetzt auch nur noch sonnig mit blauem Himmel, denn auch der Wind war hier nicht mehr so stark, da ich mich langsam auf der Lee-Seite (also der windabgewandten Seite) von Howth befand. Hier waren die Klippen auch weniger "rau" sondern zum Großteil bis zum Meeresspiegel mit Gras und Heidekraut bewachsen. Zudem wurde es hier auch lauter, was aber nur z.T. an der zunehmenden Zahl von Ausflüglern lag. Denn an den Felswänden der Nordseite von Howth liegen die Brutstätten der Seemöwen und es war schon ein tolles Schauspiel, zu sehen,wie sie zuerst Nahrung aus dem Meer fischten um es dann ihrem Nachwuchs zu bringen. Auf den Photos kommt dies leider nicht so gut rüber, da die Möwen zudem nur als weiße Punkte auszumachen sind.
Von hier ging es dann auch immer weiter Richtung Ende der Tour, passend zu der sich senkenden Sonne.
Der Cliff Walk hat sich aber auf jeden Fall gelohnt. Ist jedem weiter zu empfehlen, wenn er mal hier ist :-).
Zurück in Howth bin ich dann erstmal auf die Mole (so wie viele andere Besucher auch) Richtung Leuchtturm und Hafeneinfahrt. Von hier aus konnte man auch einen guten Blick auf Irelands Eye, eine Felsinsel vor Howth werfen, die zudem ein Vogelschutzgebiet ist.
In Howth selber hab ich mir dann mal wieder eine Portion Fish&Chips bei Beschoff Bros. gegönnt, obwohl sie, meinem Empfinden nach, sehr teuer waren (10,25€). Aber ich hatte Hunger.
Den Vergleich mit den Fish&Chips die ich zuvor bei Leo Burdock's hatte, konnten sie aber nicht standhalten. Die Portion war kleiner, die Chips waren nicht wirklich gut und zudem waren sie fast 2€ teurer.
Anschließend ging es dann zur Bahnstation, wo ich dann mal wieder ne halbe Stunde auf den Zug warten durfte.
Im Zug war ich dann doch froh über die sich mir bietende Sitzgelegenheit und die Heizung. Hier überkam mich dann auch die Müdigkeit, nach einer gut 15km langen Wanderung, die ich in vier Stunden (laut Lonely Planet 4 1/2 bis 5 h) zurückgelegt hatte.
Zurück in Dublin ging es dann zurück ins Apartment, wo ich mich endlich meiner Schuhe entledigen konnte um meine (ein wenig) schmerzenden Füße zu entlasten.
Nachdem ich dann endlich einen Teil meines Blogs aufgearbeitet hatte ging es dann auch erledigt aber glücklich ins Bett.
Heute morgen hieß es dann wieder früh aufstehen und zur Vorlesung (im Regen). Mal abgesehen, dass es wieder eine kurze Einweisung in das Harvard Referencing System gab, war es eigentlich nicht weiter spannend.
Heute Abend hab ich mich dann, nachdem ich zuerst aufgrund von Müdigkeit zu Hause bleiben wollte, doch dazu überredet mit Sandra, Anna und Tim ins Kino zu gehen. Diesmal wollten wir uns Vantage Point ansehen (läuft unter dem Titel "8 Blickwinkel" auch oder bald in Deutschland). Zuvor musste ich allerdings erstmal zum Kino kommen. Entgegen meiner eigentlichen Gewohnheit bin ich nicht zu Fuß sonder hab denn Bus genommen. Dies sollte sich allerdings als Fehler herausstellen. Denn ich habe durch den Berufsverkehr eine glatte halbe Stunde bis zur O'Connel St gebraucht, eine Strecke die normal in der Hälfte der Zeit (wenn überhaupt) zu schaffen ist. Aber ich saß ja nun mal drin.
Der Film war schon richtig gut, wenn das Ende auch typisch Hollywood war. Aber dafür gab's ne super Auto Verfolgungsjagd. Der Film hat sogar den Frauen gefallen, mal davon abgesehen, dass sie da rein wollten.
Den Rückweg hab ich dann per pedes bewältigt, was sich in diesem Fall irgendwie als Fehler rausstellte. Denn so ziemlich am Anfang des Heimweges entschied sich das Wetter plötzlich dazu endlich mal irisch zu werden. In anderen Worten: es fing an zu regnen. Da es zu Beginn noch nicht sehr viel war, hab ich meinen Bus passieren lassen ohne einzusteigen.
Naja, was soll ich sagen. Als ich zu Hause war, waren meine Hose und Schuhe komplett durchnässt.
Aber wat soll's trocknet ja wieder.
Das wäre dann endlich auch alles bis hierhin.
Jetzt heißt's gute Nacht und schöne Grüße von der wunderbaren grünen Inseln!
Slán anois!
Montag, 10. März 2008
Erste Wandertour - Howth Peninsula
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